Positive Resonanz beim autofreien Sonntag und noch Potenzial bei der Information der Bevölkerung zu Nutzen- und Kostenaspekten

Positive Resonanz beim autofreien Sonntag und noch Potenzial bei der Information der Bevölkerung zu Nutzen- und Kostenaspekten

Am autofreien Sonntag im Mattenhof-Weissenbühl war das Komitee Pro Panoramabrücke wieder mit einem prominenten Stand vertreten. Bei bestem Wetter standen die Vorstandsmitglieder Harald Jenk und Thomas Wozniak Interessierten mit Information und Diskussion zur Verfügung.

Grundsätzlich war die Resonanz sehr positiv. Es hat sich aber auch gezeigt, dass noch Potenzial bei der Information der Bevölkerung über Nutzen- und Kostenaspekte besteht. Darum nutzen wir diese Gelegenheit und fassen noch einmal unserer Ansicht nach wesentliche Aspekte zusammen.

 

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1. Schliessung zentraler Netzlücke im Berner Norden mit Nutzen für 120’000 Wohn- und Arbeitsplätze

Die Panoramabrücke verbindet das Nordquartier mit der Länggasse auf gleicher Höhe und schafft damit eine wichtige Tangentialverbindung im Berner Norden. Die Brücke schliesst damit eine Lücke im Velonetz, die bereits im Jahr 2004 als Schlüsselprojekt in den Kantonalen Richtplan Velo zur Förderung des Veloverkehrs mit ausdrücklicher Zustimmung des Gemeinderats aufgenommen wurde. Dies ist eine sinnvolle Angebotserweiterung.

Die Panoramabrücke ist zudem ein wichtiges Element für eine für den Veloverkehr attraktive Verbindung der Entwicklungsschwerpunkte Brünnen, Ausserholligen, Bahnhof und Wankdorf. Sie verbindet die Berner Innenstadt mit den umliegenden Agglomerationen und erfasst einen Nutzenperimeter von 120’000 Wohn- und Arbeitsplätzen.

 

2. Sicherheit geht vor

Die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden ist wichtig. Zufussgehende und Velofahrende sind die schwächsten Verkehrsteilnehmenden und besonders gefährdet. Bereits vermeintlich kleine Unfälle können schwerste gesundheitliche Konsequenzen für die Beteiligten haben. Die Panoramabrücke schliesst eine zentrale Lücke im Fuss- und Veloverkehrsnetz. Hierdurch wird die Stadt Bern für Zufussgehende und Velofahrende, aber im Besonderen auch für Kinder und Familien um ein Vielfaches sicherer.

Henkerbrünnli, Nordring, Lorrainebrücke, Bollwerk, Bahnhofplatz, City West sind für Velofahrende neuralgische Punkte, die durch die Panoramabrücke umfahren werden können. Die Panoramabrücke ist eine sicherere und direktere Verbindung der Länggasse und Bern West mit dem Nordquartier und Ostermundigen. Von ihr profitieren neben routinierten Velofahrenden vor allem jene, die sich mehr Sicherheit auf dem Velo wünschen oder diese brauchen (z.B. ältere Verkehrsteilnehmende, Gelegenheitsnutzer/innen, Familien, Kinder).

 

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3. Zeitgemässe Weiterentwicklung der Brückenstadt Bern

Die Bevölkerung der Stadt Bern umfasst aktuell ca. 140’000 Personen, Tendenz steigend. Durch das Bevölkerungswachstum wird auch die Mobilität steigen. Mehr Menschen sind mehr unterwegs. Dies wird sich auf alle Verkehrsträger auswirken. Darum ist wichtig, zusätzlichen Verkehr durch Verkehrsträger aufzufangen, die die knappen Verkehrsflächen effizient nutzen und nebenher ein möglichst niedriges Niveau an Schadstoffemissionen und Lärmimmissionen haben. Hier hat der Veloverkehr seine Stärken. Damit dieser Vekehrsträger attraktiver wird, muss auch die Infrastruktur entsprechende Voraussetzungen bieten.

Für Bern mit seiner Aareschlaufe sind dabei Brücken von zentraler Bedeutung. Bern ist seit jeher eine Brückenstadt. Auch die Nydegg- oder Kirchenfeldbrücke wurden zu Beginn kontrovers diskutiert, sind aber heute nicht mehr wegzudenken. Andernorts wurden Brücken für den Fuss- und Veloverkehr anfangs kritisiert, haben nachträglich die Erwartungen aber mehr als übertroffen (z.B. Dreiländerbrücke Region Basel). So ist es auch in der Brückenstadt Bern an der Zeit für eine Brücke, die den urbanen Mobilitätsbedürfnissen im 21. Jahrhundert angemessen gerecht wird.

 

4. Positive Effekte für den öffentlichen Verkehr und den Autoverkehr

Der öffentliche Verkehr und auch der Autoverkehr profitieren von der Panoramabrücke. Mehr Menschen auf dem Velo abseits von verstopften Hauptachsen (z.B. Bahnhof – Bollwerk) entlasten den öffentlichen Verkehr. Das gibt freie Kapazität in Bus und Tram und schafft Anreize für deren Nutzung durch bisherige Automobilisten. Der verbleibende Autoverkehr kann flüssiger durch die Strassen rollen.

 

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5. Potenzial für Tourismus und Naherholung

Das touristische Potenzial der Panoramabrücke sollte nicht unterschätzt werden. Von der Panoramabrücke gibt es eine sehr gute Aussicht auf die Stadt inmitten der malerischen Aareschlaufe vor den schneebedeckten Berner Alpen. Dies ist für Besucherinnen und Besucher aus dem In- und Ausland gleichermassen attraktiv wie für Bernerinnen und Berner. So eignet sich die Panoramabrücke auch für Sonntagsausflügler, Inlineskating und als Veloroute für den Freizeitverkehr. Nicht zuletzt erschliesst die Panoramabrücke auch den Bremgartenwald komfortabel für das Nordquartier. Seien es die Gateshead Millennium Brücke, die Dreiländerbrücke oder auch die Highline in New York: Innovative Brückenprojekte für den Fuss- und Veloverkehr sind Magnete für den Tourismus – eine attraktiv gestaltete Panoramabrücke in Bern wird keine Ausnahme sein.

 

6. Ein Drittel für die Stadt Bern

Die Kosten der Panoramabrücke werden Stadt, Kanton und Bund zu gleichen Teilen tragen. Die Stadt Bern zahlt also ein Drittel. Beim Kanton sind entsprechende Mittel reserviert. Via Agglomerationprogramm würde sich der Bund mit einem Drittel an den Investitionskosten beteiligen.

 

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7. Verhältnismässigkeit der Kosten von Infrastrukturprojekten

Die Panoramabrücke ist ein Schlüsselprojekt zur Förderung von Fuss- und Veloverkehr in der Stadt Bern mit einem hohen Nutzen über die unmittelbar angrenzenden Quartiere hinaus. Bisherige Kostenschätzungen gehen von einem einstelligen Millionenbetrag für die Stadt aus. Alternative Verkehrsprojekte verschlingen insgesamt schnell und ohne grosse Diskussion hohe zwei-  (z.B. Erneuerung Zufahrt Bolligen-Wankdorf) oder gar dreistellige Millionenbeträge (z.B. Wankdorfkreisel). Die Kosten für die Panoramabrücke sind vergleichsweise niedrig.

 

8. Ausreichend Budget für andere Velomassnahmen

Bis zum Jahr 2030 plant die Stadt Bern, 70 Millionen Franken für Velomassnahmen auszugeben. Dieses Budget ist gross genug für zahlreiche weitere Massnahmen neben der Panoramabrücke. Die mögliche Sorge, dass die Realisierung der Panoramabrücke die Förderung des Veloverkehrs andernorts ausschliesst, ist somit unbegründet.

 

Weitere Informationen zum autofreien Sonntag finden sich unter Quartierzeit.

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